

Das Haus der Musen beim Alten Botanischen Garten ist seit 200 Jahren ein Monument in der Tübinger Innenstadt und seit 1821 die Homebase der Museumsgesellschaft Tübingen. Seit vielen Jahrzehnten wird dieses altehrwürdige Gebäude ebenso großflächig gastronomisch bewirtschaftet – bis zur vorläufigen Schließung im 2019.
Dann: Neue Betreiber, Grundsanierung, konzeptionelle Neuausrichtung, Eröffnung Herbst 2022. Für das Brand Design und den visuellen Vibe of Now-Genuss wurde die Hochburg in der Stadt der Hochintellektuellen geholt. Auf unseren Festplatten liegt zwischenzeitlich nach unzähligen Gastronomie-Projekten sehr viel Branchen-Erfahrung, die nicht in ein Hello Fresh-Paket passt.
Eine Challenge für alle Beteiligten: die Story auf diesem jahrhundertealten Boden fortsetzen und synchron im 2020er Kontext die Gäste charmant einwattieren. Ciao urig, hello krasse Farben und Kontraste. Tübinger Geist trifft auf Schlemmerei trifft auf den bewussten Zeitgeist-Umgang mit Speisen und Zutaten. Klassische schwäbische Gerichte bekommen einen leichten Schubs auf das nächste Level und werden von einem healthy Angebot begleitet. Damit ganz Tübingen (und gerne darüber hinaus) glücklich ist. Zukünftig auch im 1821-Biergarten, den gab es an diesem Ort zuvor noch nicht.


Das Gründungsjahr des Gebäudes wählten die neuen Betreiber zum Namen ihres riesigen Gastroprojekts, woraus wir die Wortbildmarke analog eines Monogramms gossen. Der verschnörkelte, barocke Logo-Font wird punktuell in die Headlines und Claims injiziert, um die Brücke zwischen Wirtshaus-Vergangenheit und modernster Gastronomie zu schlagen. Das elementare Brand-Design ergänzt eine runde Siegel-Blume als Symbol der gemeinsamen guten Zeit im 1821, sowie zwei dominante Farben, die sich auch in der Location wiederfinden.
Als weiteres Tool für die Fusion verschiedener Zeit-Ebenen wählte man die Hyper-Sprache unserer Ära: Die Meme-Culture. Auf Motive aus dem Suggestionsraum Barock, Klassizismus, Adel und Monarchie werden triggernde Claims im English-Deutsch-Mix (Hater nennen es bekanntlich Denglisch) im gewählten Farb-Setup platziert – nothing keep me away from Flädlesupp. Und schon befindet sich ein schwäbischer Klassiker im modernen Gourmet-Loop und man bekommt instant Lust auf das Traditionsgericht.


Das war das Ziel beim CI: Leicht anstupsen, aber nicht erschrecken, eine coole, eigene Note finden, dabei bekömmlich bleiben. Wie die Küche im 1821 selbst.
Die Fotoproduktion der Speisen auf der Schwabian-Twist-Karte wurden von der Content-Fabrik Hochburg einfachhalber selbst übernommen. Gastro-Erfahrung eben.


Restaurant 1821 — 2021
Dress up for Foodporn.
Die 1821-Brand digital.



