Erstes Projekt im Metaverse. Aufregend. Alles neu, alles anders.
Keine Menschen, nur Avatare. Keine Büros. Nur Online-Meetings. Mit Avataren. Für uns meist nachts, weil verschiedene Zeitzonen. Neu ist der erste Kunde selbst: Origins gibt es erst seit Herbst 2021. Bezeichnet man Metaverse-Kunden eigentlich als „Kunden“? Müssen wir noch klären. Jedenfalls: Origins bietet „data-driven NFT community with cutting-edge tools, automated bots, and access to partnerships with top-flight tool providers“. Kurz gefasst: Mehr datenbasiertes Kalkül als Zocker-Glück beim Traden von Non-Fungible Tokens. In data we trust. Stichwort zocken: Die Zielgruppe im Origin-Space ist überwiegend männlich und agiert an der Schnittstelle professionelles Gambling x Krypto-Trading.
Spaß und auf analytischer Basis Money maken sollen Hand in Hand, Click in Click bzw. minten in minten gehen. Bedeutete für die Umsetzung des Creative Designs: Entertainment-Fun, Technologie und Business müssen in der Brand fusionieren. Als würde man in kurzer Hose und FlipFlops zum Job an der Börse gehen. Der Hochburg-Job startete in gewohnter Manier: Research, Lage-Check, was machen die anderen, was sind die Styles, die Farben, die Schriften. Origins (Wiederholung: Wer auch immer das ist) schwebte ein 1980er Blade Runner Retro-Future Look vor. Und sowieso muss alles sehr bunt sein.
• Corporate Identity |
• Motion Design • Wireframing • UI / UX • 3D Renderings |
Klare Strukturen und einprägende Elemente für analytisches NFT-Business.
Wie im Real Life konnten wir den „Meta-Kunden“ von dem Hochburg-Ansatz überzeugen und die Farbkanäle etwas dezent zurückschrauben, aber Meta-klar, der blau-lila-pinke Farbverlauf bleibt Pflicht. Das primäre Style-Set komplettiert eine Reihe von Icons, die gewünschte 80er-Ikonographie wurde adaptiert und in eine Stranger Things-Ästhetik eingetaucht. Atari-Culture trifft auf NFT-Drop. Das überarbeitete Logo mit dem OG-Sign, eingebettet in einer Weltkugel, kann in verschiedenen Varianten angewendet werden und suggeriert Coolness und analytisches Wissen in einem diffusen Raum, der sich permanent verändert. Always beta, immer im Prozess.
Um Origins überhaupt etwas räumlich-haptisch darzustellen und zusätzliches dynamisches Bildmaterial zu generieren, kreierten wir eine blubbernde, chromatische, fluide, imaginäre Masse. Die kann verschiedene Formen annehmen (Embryo, Körper, Krypto-Logo, Gehirn etc) und morphed animiert auf der Origins Website by Hochburg.
Weiteres Element: Origins sind sozusagen ein Dienstleister und kooperieren mit unzähligen NFT-Projekten, die z.B. auf Twitter oder Discord vorgestellt werden. Basierend auf dem Gambling-Collector-Sports-Gedanken entwickelten wir Spielkarten für die einheitliche Präsentation der einzelnen NFTs. Klar strukturiert dank dem zurückgenommen Brand-Design, alles drauf, Absender sind Origins, trotzdem noch knallig-bunt und catchy für die Szene. Für den digitalen Flair wurden Hologramfolien-artige Sticker entwickelt, die flexibel mit einem Buchstaben die Botschaften verbreiten und den Sammelkartencharakter unterstreichen.
Ein Blick hinter die Kulissen. Wer sind Origins? Weiß niemand. Nur jetzt weiß jeder im Metaverse: Das sind sie. Dank der Hochburg. Ein Ausschnitt eines Hochburg-NFT-Talks über unser erstes Metaverse Projekt zwischen den Hochburg-Gründern Fabian Schmutzer und Florian Boyd und FMC Gründerin Caren Finster.
Fabian:
Bin stolz auf dich, Flo! Ich weiß nicht, ob das eine andere deutsche Agentur schon geschafft hat, also das, was die Hochburg für Kunden in der realen Welt umsetzt, eine CI für ein Unternehmen im Web3 entwickeln, also „Unternehmen“ in Anführungszeichen, weil das gibt’s so klassisch in diesem Bereich momentan nicht wirklich.
Florian:
Es handelt sich um eine NFT Alpha/Trading-Gruppe namens Origin. Die analysiert die Daten hinter diesen ganzen NFT-Tradings auf den Plattformen und liefert sozusagen Input für Leute, die nicht nur aus dem Bauch raus sagen, „ich kauf zehn NFTs heute und verkaufe die morgen, glaub da geht was“, sondern die wirklich wie Stocktrader an die Sache datenbasiert rangehen.
Caren:
Deine Arbeitsweise ist auch eine komplett andere jetzt…
Florian:
Wenn ich ein Termin mit der Gruppe habe, dann findet das mitunter über zwei bis vier Zeitzonen statt, je nachdem wer da drin sitzt. Die haben kein Büro, die haben gar nichts, das ist eine Vereinigung von Menschen hinter Computern, die wirklich in ihrem eigenen Büro oder im Home Office sitzen oder, je nachdem wie alt die sind, vielleicht sogar noch im Kinderzimmer.
Caren:
Viele Menschen, die man im Web3 triffst, sind anonym. Man hat keinen Vor- und kein Nachnamen und kein Alter, sondern wirklich nur irgendeinen Chat-Alias und das dazugehörige NFT, das er gerade als sein Profilbild rocken will und das war‘s. Mit denen machst du dann Geschäfte, bezahlt wird in Kryptowährungen auf dem Wallet, das erst einmal nicht mit deiner Bank verbunden ist, also alles sehr, sehr weit weg von dem, wie wir als Hochburg bisher gearbeitet haben – aber ich find‘s brutal aufregend und spannend.
Florian:
Mir hat das richtig Spaß gemacht. Das war jetzt der erste Auftrag und ich glaube einfach, dass das irgendwo ein großer Teil unserer Zukunft sein wird. Adidas hat erst kürzlich ein riesiges Invest ins Metaverse getätigt, genauso wie Nike eine große Firma für sehr viel Geld gekauft hat, die verschiedene NFTS im Fashionbereich released hat. Die großen kommen langsam auch drauf und sehen, dass es sich um einen wachsenden Markt handelt.
Fabian:
Ich glaube, da wird zukünftig viel gehen. Der Bereich ist noch so jung, es ist wie Instagram am Anfang. Wenn du früh dran warst und dich darum gekümmert hast, dann hast du relativ schnell viele Follower eingesammelt und konntest für deine Marke erneut stärken. Fünf, sechs, zehn Jahre später eröffnest du ein Profil und es interessiert einfach niemanden mehr, weil es zu viele Leute gibt, die das Gleiche in derselben Branche tun und der Markt gesättigt ist.
Florian:
Eben. Wenn du dir jetzt in diesem Bereich die Expertise aneignest, Connections und Netzwerke knüpfst, garantiert dir dein Wissen größere Erfolgschancen in der Zukunft.
Fabian:
Deswegen sind wir am Start, auch wenn man sich aktuell, trotz allem wie sehr man da drin steckt, noch sehr schwer vorstellen, was das alles für Auswirkungen haben könnte.